Handchirurgie

Einschränkungen der Handfunktion gehen oftmals mit einer starken Einschränkung der körperlichen und beruflichen Leistungsfähigkeit einher. Eine eingehende Diagnostik ist daher vor jedem handchirurgischen Eingriff erforderlich.
Sollten Sie unter chronischen Schmerzen leiden, unklare Beschwerden haben oder bereits über eine Diagnose verfügen und eine erfahrene Operateurin suchen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Leistungen im Detail
Springfinger (Digitus saltans)

Definition und Symptome:
Ein Springfinger ist eine Erkrankung der Beugesehnenscheide. Die Symptome sind typischerweise ein Schnappen des Fingers, nachdem ein kompletter Faustschluss erfolgte. Häufig muss die andere Hand zur Hilfe genommen werden, um den betroffenen Finger wieder zu strecken.

Behandlung des Springfingers:
Konservativ: Bei kurz bestehenden Symptomen kann eine Infiltration mit einem lokal wirkenden Kortisonpräparat durchgeführt werden. Bei ungenügendem Ansprechen kann nur noch die operative Therapie empfohlen werden.

Operative Therapie: Längsspaltung des Ringbandes in Lokal- oder Regionalanästhesie, wahlweise auch eine Kurznarkose.

Nachbehandlung: Nach der Operation wird ein etwas komprimierender Verband angelegt, bei dem die Fingerbewegung frei bleibt. Es erfolgt bereits am ersten oder zweiten postoperativen Tag die Freigabe der Finger, damit durch die frühe Fingerbewegung ein Wiederverkleben der Sehne vermieden wird. Nach 10-12 Tagen werden die Hautfäden entfernt.

Arbeitsunfähigkeit: Je nach beruflicher Belastung beträgt die Arbeitsunfähigkeit 1-2 Wochen.

Karpaltunnelsyndrom (KTS)

Definition und Symptome:
Bei dem Karpaltunnelsyndrom kommt es zu einer Kompression des Mittelhandnerven (Nervus medianus) im Handwurzeltunnel (=Karpaltunnel). Das Dach des Tunnels wird von dem Handwurzelband (Retinaculum flexorum) gebildet. Neben dem Nerven verlaufen noch 9 Sehnen vom Unterarm in die Hand.
Durch einen zu hohen Druck des Nerven in diesem Tunnel kommt es oft zu Kribbeln, Taubheitsgefühl und sehr unangenehmen Schmerzen. Diese strahlen häufig bis in die Schulter aus. Typischerweise treten nächtliche Beschwerden auf. Bei der ganz ausgeprägten Form, bei langem Bestehen einer Nervenkompression, kommt es zu einer Volumenabnahme der Muskulatur des Daumenballens (=Thenarartrophie)

Diagnose:
Die Diagnose wird durch eine elektrophysiologische Untersuchung mit Testung der Nervenleitgeschwindigkeit durch einen Neurologen gesichert.

Behandlung des Karpaltunnelsyndrom:
Konservativ: Bei kurz bestehenden Symptomen und geringer Ausprägung, kann das nächtliche Tragen einer Handgelenksschiene, sowie die Einnahme von abschwellenden Medikamenten empfohlen werden. Zusätzlich kann eine Infiltration mit einem lokal wirksamen Kortisonpräparat durchgeführt werden.

Operative Therapie: Offene Spaltung des Handwurzelbandes (Retinaculum flexorum). Dies wird in einer Regionalanästhesie oder einer Kurznarkose durchgeführt.

Nachbehandlung: Nach der Operation wird für ca. 1 Woche eine Handgelenksschiene angelegt, wobei die Finger weiterhin frei bewegt werden sollen. Die Hautfäden werden nach 10-12 Tagen entfernt. Es kann einige Wochen dauern, bis die Hand wieder voll belastbar ist.

Arbeitsunfähigkeit: Je nach beruflicher Belastung beträgt die Arbeitsunfähigkeit 2-3 Wochen.